Bau eines 5-Zoll-Güterwagens Typ Gls 205

von Volker Brunnauer, Webmaster Bockerlbahner, Dez. 2007

       

Zuletzt geändert am: 24.07.17 18:59

Der folgende Bericht soll insbesondere der Nachwuchspflege dienen. Die Bauanleitung soll aufzeigen, dass mit einfachen Werkzeugen und ein wenig Phantasie dennoch ein schöner Güterwagen entstehen kann, der zudem noch preiswert ist  Die Baumaterialen stammen überwiegend aus dem Baumarkt.

Nietenzähler, Besserwisser und Perfektionisten sollten hier besser umdrehen.... 

Als Grundlage dienen CAD-Zeichnungen die selbst gefertigt wurden:

 

 

 

 

Plan zum Download

(PDF-Format)

Plan zum Download

(PDF-Format)

 

Erforderliche Werkzeuge:

Bohrmaschine, Bohrer 2mm, Stichsäge, Trennschleifer, Feile, Handsäge, kl. Hammer, Schweißgerät

Erforderliche Materialen:

Tischlerplatten, Nägel, Räder, U-Stahl 30X15mm, Flachstahl 30x10mm, Zugeinrichtung, Kugellager, Lagerschalen, Puffer, Moosgummi, diverse Aluprofile

 

1.Bauabschnitt:

Im Baumarkt werden die 19mm starken Tischerplatten in folgenden Größen zugeschnitten:

Bodenplatte 1x

862 x 235 mm

Seitenteile   2x

862 x 201 mm

Stirnseiten   2x

273 x 201 mm

Türattrappe  2x

5 x 197 x 180 mm

Dachrundung 2x

273 x 70 mm

Dachbefestigung 3x

273 x 100 mm

 

Die zugeschnittenen Teile werden ausgelegt:

   

Die Seitenteile werden verleimt und mit 3,5mm Spaxschrauben verschraubt:

Im Anschluss daran werden die Türattrappen mittig mit Leim aufgeklebt.

Die Ecken werden mit Aluleisten 2x20x20mm versehen. Die Ecken sollten nach oben noch so ca. 3 cm überstehen. Dort wird die Rundung am Dach später genauer abgeschliffen. Die Aluleisten werden mit 11 Nägeln am Holz befestigt. Als Nägel wurden 1,6 x 16 mm starke Linsenkopfnägel verwendet. Als Seiten-U-Streben wurden  U-Aluprofile (2x15x10) verwendet, welche aber 30 mm unten herausragen sollen damit der Wagenkasten bündig mit dem Rahmen abschließen kann.  Die restlichen "Lücken" rund um den Wagen wurden mit 2mm starken und 15 mm breiten Alumaterial ausgefüllt.

Benötigt werden für die ganzen Verkleidungsarbeiten ca.:

1m Winkel 2x20x20 mm

3m U-Profil 15x10 mm

6m Flachmaterial 2x15 mm

Jetzt werden die beiden Holzbretter für die Dachkonstruktion zusammengeleimt und die Ecken ausgesägt, damit sie ins innere des Kastens passen. Anschließend wird der Radius ausgesägt und glatt geschliffen.

Nachdem das gesamte Gehäuse mit den Aluleisten und Winkeln "verkleidet" ist, werden die Fenster mit 5*2 mm Balsaholz oder Fichtenleisten (z.B. von Conrad) nachgebildet. 1,5 cm von oben und je 6 mm vom Rand entfernt. Die Rechteckhöhe beträgt 47 mm, die rechten und linken Holzstücke sind 94 mm lang.

Bilder, in besserer Qualität, zu den einzelnen Bauabschnitten

können hier angeklickt werden ....

Anschließend werden entlang der Dachkante die Alu-U-Leisten abgeschrägt, damit anschließend das Dach ohne weiteres darüber passt.

2. Dachkonstruktion:

Nachdem die Grundkarosserie vollständig mit dem Aluprofilen verkleidet wurde, wird mit der Dachkonstruktion begonnen. Hier ist es erforderlich in einem Metallbearbeitungsbetrieb (beispielsweise Karosserie-Instandsetzung) das Dach aus einem 1,5 mm starken Stahlblech mit dem Radius von 177 mm biegen zu lassen. Das 1,5 mm Blech ist stark genug, um später zwei erwachsene Personen aufnehmen zu können.

Das gebogene Metalldach wird nun an den zwei zuvor gefertigten Holzstücken aufgeschraubt. Das Dach wird nun an den Wagen angepasst. Die Kante sollte ca. 1- 1,5 cm überstehen.

Anschließend wird das Dach mit Rostschutzgrund grundiert. Nach dem Durchtrocknen werden auf der Oberseite 5 Streifen extra stark haftendes Teppichverlegeband aufgeklebt. Danach wird ein 3mm starker schwarzer Moosgummi darauf befestigt. Die Enden werden abgeschnitten

Nun kann der gesamte Wagenkasten mit Holzschutzgrund grundiert werden. Anschließend kann der Decklack in der Farbe "Rotbraun" aufgebracht werden. Nachdem die Farbe nicht so leicht zu bekommen ist, verwende ich eine Rostschutzgrundierung in dieser Farbe. Dieser Rostschutzgrund hat die besondere Eigenschaft, dass er auch auf Aluminium gut haften bleibt.

Nach dem Durchtrocknen des Lacks können die Wagenbeschriftungen (beispielsweise 2 x BG 10 der Fa. Knupfer) angebracht werden. Außerdem werden die Wagennummer sowie die Beschriftungen "21 RIV und 80 DB" mit 7 mm hohen weißen Zahlen beschriftet. Diese Zahlen gibt es auch in einen gut sortierten Baumarkt. An der  unteren rechten Ecken wird eine 4x3 cm große schwarze Fläche aufgemalt, die Früher für Kreidenotierungen diente. Es kann an dieser Stelle auch ein Zettelkasten angebracht werden (z.B. Fa. Knupfer).

Nachdem auch die Beschriftung trocken ist, kann der gesamt Wagenkasten mit mattem Klarlack überlackiert werden.

3. Rahmen:

Der Rahmen wird aus 30X15 mm scharfgezogenen U-Stahl und 30x10mm starken Flachstahl (Pufferbohle) gefertigt.

Der scharfgezogene U-Stahl kann z.B. von den Westerwälder Eisenbahnfreunden bezogen werden.

Der Rahmen kann nun mit drei 230 mm langen Innenstreben zusammengeschweißt werden.

3.1 Achsaufhängung:

 

Plan zum Download

(PDF-Format)

 

Plan zum Download

(PDF-Format)

 

 

Für die Achsaufhängung werden folgende Teile benötigt:

 

4 Stahlplatten 3mm stark, zugeschnitten wie oben

4 Doppellagerflansch für 22mm Kugellager (Fa. Conrad)

8 Kugellager 22/10 mm (Fa.Conrad)

4 Gummifedern 20x20 mm, hart (Fa. Conrad)

Von einer 15x15 mm Winkelstahlstange werden je 4 cm lange Stücke abgesägt. Benötigt werden 12 Stück. Anschließend werden die Winkel mit der Metallplatte verschweißt. Der oberste Winkel sollte zuerst mit einem 6 mm Loch versehen werden, damit hinterher der Gummipuffer angeschraubt werden kann.

Der seitliche Winkel sollte jedoch knapp 1 mm Luft zu den Lagerschalen haben, damit die Achsen leichter pendeln und die Lagerschalen leichter gleiten können.

 

Nachdem alle vier Platten fertig sind werden diese mit 535 mm Achsabstand mit dem Rahmen verschweißt. Anschließend sollte an den Metallplatten unten eine M3 Senkkopfschraube angebracht werden, damit die Achsen bei anheben des Wagens nicht herausfallen.

 

 

 

Bilder, in besserer Qualität, zu den einzelnen Bauabschnitten

können hier angeklickt werden ....

 

Nun können in den Wagenrahmen Löcher mit 10 mm gebohrt werden, dahinter, in der Wagenrahmeninnenseite, werden M10-Muttern eingeschweißt, damit Fußstützen befestigt  werden können.

Danach kann der Wagenrahmen grundiert und mit "Tiefschwarz" RAL 9005, sowie Klarlack lackiert werden.

Der Wagenkasten wird nun an den drei Querstreben mit dem Rahmen verbunden. Gut geeignet sind Schlossschrauben M 6X40.

 

Nun müssten nur noch die Zughaken, Schraubkupplungen und Puffer angebracht werden. Man kann diese entweder selbst anfertigen oder käuflich bei diversen Anbietern der Gartenbahnszene käuflich erwerben.

 

Fertig ist ein mit einfachen Mitteln gebauter und dennoch schöner geschlossener Güterwagen.

 

 

 

Der auch schon mal mit abgenommenen Dach zum Schlafwagen umgebaut werden kann

Bilder, in besserer Qualität, zu den einzelnen Bauabschnitten

von Volker Brunnauer, Webmaster Bockerlbahner, Dez. 2007